Die Zukunft des Siegtalbads steht auf dem Prüfstand. Nachdem im November 2023 der Verbandsgemeinderat beschlossen hatte, in diesem Jahr testweise einen sog. „Hybridbetrieb“ durchzuführen, steht nun die Entscheidung über die Zukunft des ades an. Als Grüne Fraktion setzen wir uns für den Erhalt des Freibades ein, das für die Lebensqualität in unserer Region und den lokalen Tourismus von großer Bedeutung ist.
In einem Schreiben an Bürgermeister Berno Neuhoff haben wir nun unsere Erwartungen an die Entscheidungsgrundlage deutlich gemacht. Wir fordern eine detaillierte und transparente Aufstellung aller relevanten Kosten und Einsparungen. Dabei muss klar zwischen tatsächlichen Einsparungen und Kosten unterschieden werden, die auch bei einem Hybridbetrieb anfallen würden. Besonders wichtig ist uns auch eine genaue Betrachtung der Energieverbräuche und möglicher steuerlicher Effekte.
Das vollständige Schreiben finden Sie hier:
Schreiben der Grünen Fraktion zur Sitzungsvorlage Freibad
Wir werden den weiteren Prozess aktiv begleiten und uns dafür einsetzen, dass die Entscheidung über die Zukunft des Siegtalbads auf einer soliden und fairen Grundlage getroffen wird.
UPDATE 20.11.2024: Zur Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses, ein Förderangebot über 8.000,- des Fördervereins Siegtalbad abzulehnen, äußert sich die Grüne Fraktion im Verbandsgemeinderat Wissen wie folgt:
Grüne kritisieren Ablehnung des Förderangebots für Siegtalbad-Gutachten
Die Grünen-Fraktion im Verbandsgemeinderat Wissen zeigt sich irritiert über die Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses, ein großzügiges Förderangebot des Fördervereins Siegtalbad für ein geplantes Gutachten abzulehnen.
„Es ist für uns völlig unverständlich, wie eine hochverschuldete Verbandsgemeinde, die zudem unter Haushaltssicherung steht, ein Förderangebot von 8.000 Euro rundheraus ausschlagen kann“, erklärt Sebastian Pattberg, Fraktionssprecher der Grünen. Der Förderverein hatte angeboten, die Erstellung eines umfassenden Gutachtens zur energetischen Sanierung und Zukunftssicherung des Siegtalbads finanziell zu unterstützen.
Zwar sei das Angebot an Bedingungen geknüpft gewesen, jedoch hätte es hier sicher Gesprächsbereitschaft seitens des Fördervereins gegeben. Das Gutachten sollte nach Vorstellung des Fördervereins nicht nur die energetische Sanierung des Hallenbades, sowie notwendige Erhaltungsaufwendungen für Schwimmhalle, Kinderbereich, Rutsche und weitere Einrichtungen umfassen, sondern auch weitere Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Freibads untersuchen. Aus Sicht der Stadtwerke sei eine Untersuchung des letzten Punktes obsolet, da das Unternehmen hierzu intern schon hinreichende Überlegungen und Kostenabschätzungen angestellt habe.
„Gerade in Zeiten knapper Kassen sollten wir dankbar sein für jede Unterstützung, die uns bei der Zukunftssicherung des Siegtalbads hilft“, betont Pattberg. Stattdessen lehnte der Haupt- und Finanzausschuss auf Empfehlung von Verwaltung und Stadtwerke das Angebot ohne weitere Rücksprache mit dem Förderverein rundheraus ab.
Die Ablehnung wiegt besonders schwer, da die angebotenen Mittel aus dem „Spendenschwimmen für den Erhalt des Freibades“ stammen – einer Aktion, bei der sich Bürger*innen aktiv für ihr Bad engagiert haben. Ein solches bürgerschaftliches Engagement derart zu ignorieren, sendet ein fatales Signal an alle engagierten Bürger*innen.
Die Grünen-Fraktion fordert daher diese Entscheidung zu revidieren und mit dem Förderverein in einen konstruktiven Dialog über die Ausgestaltung des Gutachtens zu treten. „Ein solches Gutachten ist ein wichtiger Schritt hin zu einem zukunftsfähigen Siegtalbad. Die Ablehnung der angebotenen Förderung dokumentiert nicht nur dass die Ratsmehrheit den Ernst der Haushaltslage noch nicht begriffen hat, sondern ist auch ein Schlag ins Gesicht des bürgerschaftlichen Engagements“, so Pattberg abschließend.
UPDATE 05.12.2024:
In der heutigen Rhein-Zeitung wird unsere Kritik an der Fortsetzung des Hybrid-Betriebs falsch wiedergegeben. Dort heißt es, die Grüne Fraktion würde die Zahlen der Werksleitung in Zweifel ziehen. Vielmehr zielte unsere Kritik an diesem Beschluss darauf ab, dass
- der offensiv proklamierte Erfolg des Hybrid-Betriebs infrage zu stellen ist, da es ein verregneter Sommer war, andernorts Freibäder geschlossen waren und sich die Bilanz in einem sonnigeren Sommer sicher anders darstellen werde.
- die Mehrheitsfraktionen im Rat statt den Bürgern reinen Wein einzuschenken, sich um eine klare Entscheidung drücken, in dem sie nun Jahr für Jahr den Hybridbetrieb verlängern, während das Freibad zunehmend verfällt, also eine Wiedereröffnung von Jahr zu Jahr unwahrscheinlicher wird.
- nach den nun aufgrund unseres Schreibens veröffentlichten Zahlen der Werksleitung das Freibad mit 50.000 € p.a. einen kaum nennenswerten Beitrag von 4% am Defizit des Bäderbetriebs hat, hier also ohne einen nennenswerten Beitrag zur Haushaltskonsolidierung die Axt an die öffentliche Infrastruktur gelegt wird.
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