Landwirtschaft
GRÜNE Politik setzt sich für eine regionale, nachhaltige aber auch ökologische Landwirtwirtschaft ein. Die familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe sind der Konkurrenz mit der industriellen Landwirtschaft und der Ausrichtung auf den Weltmarkt nicht gewachsen. Gerade diese Betriebe leisten nicht nur ihren Beitrag zur landwirtschaftlichen Produktion, sondern erfüllen daneben Aufgaben zur Landschaftspflege und leisten einen großen Beitrag zum Arten- und Umweltschutz.
Wir setzen uns ein für eine gentechnikfreie landwirtschaftliche Produktion, ohne den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden. Dies nützt nicht nur den Bienen, sondern schützt auch alle anderen unverzichtbaren Bestäuber und Insekten und ist unerlässlich für die Artenvielfalt von Flora und Fauna.
Wir fordern auch eine Landwirtschaft, die dem Tierschutz verpflichtet ist.
Die Produktion gesunder Lebensmittel, der Erhalt der Artenvielfalt, Beiträge zum Boden- und Gewässerschutz und der Umwelt- und Klimaschutz stellen hohe Anforderungen an unsere Landwirtschaft. Allein den bäuerlichen Betrieben die Verantwortung dafür zu geben ist ungerecht, unfair und unsozial. Diese gesamtgesellschaftlichen und öffentlichen Leistungen müssen über Förderungen aus EU-Mitteln an die Bäuer*innen ausgeglichen werden. Dafür setzen wir uns in Europa ein.
Für den Kreis Altenkirchen gilt es, regionale Erwerbsstrukturen zu schaffen. Wir nehmen damit auch die Wünsche vieler Verbraucher*innen auf, die regionale Erzeugnisse bevorzugen. Durch planbare Vermarktung in der Region werden nachhaltige Strukturen gefördert, für die Bäuer*innen aber auch für die Verbraucher*innen. Planbarkeit mit fairen Preisen stärkt die regionale Landwirtschaft, schafft finanziellen Spielraum für die Betriebe und trägt somit zum Erhalt unserer bäuerlichen Landwirtschaft bei.
Wir fordern und unterstützen:
- Die Umsetzung der in der Altenkirchener Erklärung vereinbarten Förderung der regionalen Vermarktung.
- Die Festschreibung von zwingend festgelegten regionalen Anteilen von Bio- und regional erzeugten Produkten bei Gemeinschaftsverpflegungen.
- Die kommunalen Träger von Einrichtungen bei der Ausschreibung für Gemeinschaftsverpflegungen.
- In kreiseigenen Publikationen und Werbemaßnahmen ausführliche und aktuelle Hinweise auf regionale Erzeugnisse und Vermarktungswege.
Wirtschaftsmotor Klima & Energie
Viele positive Beispiele und zahlreiche Studien zeigen, dass die Energiewende möglich ist. Dort, wo die Bürger*innen und Gemeinden die Energieversorgung in Form von Bürgerwindrädern, Nahwärmenetzen und Solaranlagen selbst in die Hand nehmen, wurde schon viel erreicht. Weitere Informationen hierzu im Kapitel Klima.
In der Umwelt- und der Energiepolitik haben wir gezeigt, dass mit GRÜNEN Konzepten schwarze Zahlen geschrieben und viele Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden können (z.B. das Nahwärmenetz „Glockenspitze“ in Altenkirchen). Für uns GRÜNE steht Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt unserer Kommunal- und Wirtschaftspolitik.
GRÜNE Wirtschaftspolitik kennzeichnet, neben der Bestandspflege unserer Betriebe in Handwerk und Industrie, die zügige Realisierung einer wettbewerbsfähigen, digitalen Infrastruktur und ein im Landkreis konsequent auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Energieeffizienz ausgerichtetes Beschaffungswesen
Tourismus als Chance & Wirtschaftsfaktor für die Region
Unser Landkreis hat den seit Jahren wachsenden Trend zum Thema sanfter Tourismus nicht ausreichend genutzt.
Ist eine Region touristisch attraktiv, ist sie es auch für die dort lebende Bevölkerung. Unsere Region verfügt über eine sehr hohe Lebensqualität, eine weitgehend intakte Umwelt und eine naturnahe Landschaft, die sie als Erholungsziel attraktiv macht.
Der Kreis Altenkirchen wird gestärkt in dem wir auf regionale Wertschöpfungsketten und authentische, die Individualität einer Region hervorhebende Maßnahmen setzen. Gleichzeitig sollten regionale touristische Ziele über unseren Kreis hinaus, auch landes- und bundesweit beworben werden. Gerade für den ländlichen Raum ist ein überregionales Marketing von großer Bedeutung. Erste Schritte für eine gemeinsame Marke „Wir Westerwälder“ werden daher begrüßt und unterstützt.
Wir GRÜNE wollen gleichzeitig den Fokus auf die Tourismusförderung schärfen. Dringend nötig wird ein eigenes regionales Programm und eine „Marke“, die den häufig besonders in der klein- und mittelständisch geprägten Gastronomie vorhandenen Investitionsstau aufzulösen helfen und so auch Unternehmensnachfolgen sicherstellen und erleichtern. Genauso können wir die mittelständische Struktur im Hotel- und Gastronomiegewerbe aktiv fördern, erneuern und Arbeitsplätze schaffen - Tourismus muss als Wirtschaftsfaktor begriffen werden.
Den mit dem Tourismus stets einhergehenden Verkehr wollen wir in umweltfreundlichere Bahnen lenken. Sanfter Tourismus schützt die Natur, er beginnt bereits bei der An- und Abreise. Wichtig ist, dass die Reisenden nachhaltig - also ökologisch, ökonomisch und sozialverträglich - reisen können.
Dies gelingt nur mit einem gut ausgebauten Öffentlichen Personennahverkehr und einem gut ausgebauten Radwegenetz. Hier tritt der Landkreis, bis auf kleine Fortschritte, auf der Stelle: Beispiel ist die Stagnation beim Ausbau des Siegtalradwanderweges!
Vielfältige Angebote für die Verbraucher*innen sind nur dann transparent, wenn neben der Dachmarke auch nachhaltige Dienstleistungen, eventuell über einzuführende Auszeichnungskriterien hervorgehoben werden. Entscheidend dabei ist die Nachvollziehbarkeit von Kriterien, Vergabe und Kontrolle der Kennzeichnung.
Der naturverträgliche Ausbau des Tourismus ist nur in Zusammenhang mit Natur- und Artenschutz möglich und mit lokaler und regionaler Kooperation von Kommunen, Naturschutzgruppen und mittelständischen Unternehmen, die einen naturnahen und landschaftsschonenden Tourismus entwickeln.
Auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei touristischen Dienstleistern nehmen wir in den Blick. Wir sind überzeugt, die Ausbildungsqualität von heute ist die Servicequalität von morgen.
Der Tatsache, dass Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes seit Jahren im DGB-Ausbildungsreport hintere Plätze belegten, muss entgegengewirkt werden, z.B. durch angemessene Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen.
Ein GRÜNES Tourismuskonzept beinhaltet bei touristischen Angeboten aus der Perspektive der Reisenden zu denken, was z.B. bei der Gestaltung entsprechender Websites oder anderer Werbung und der Präsentation auf Tourismusportalen gewährleistet sein sollte.
Weiteres Kernanliegen ist uns GRÜNEN der Aspekt der Barrierefreiheit, auch Menschen mit Einschränkungen möchten in ihrer Freizeit oder im Urlaub aktiv sein.
Wir wollen die Barrierefreiheit zu einem Qualitätsmerkmal des Tourismus im Kreis Altenkirchen machen, der so auch für Ältere und Eltern mit Kleinkindern attraktiver würde.