AK-Kurier vom 03.07.2017

Der naturschutzfachliche Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat gemeinsam mit Vertretern des Kreisverbandes Altenkirchen und Bundestagskandidatin Anna Neuhof regionale Naturschutzprojekte besucht. Dazu zählten unter anderem der Tierpark Niederfischbach und der Verein „Lebensräume Ebertseifen“.

Niederfischbach. Über die Hälfte der Fläche des Landes wird landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirtschaft prägt so in vielfältiger Weise den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. In den vergangenen Jahrzehnten haben intensive Bewirtschaftungsmethoden auf Acker, Wiese und Weide den Verlust der Artenvielfalt in Deutschland beschleunigt und zu dramatischen Bestandsrückgängen geführt.

„Rebhuhn, Wiesenpieper oder Braunkehlchen sind nur noch selten zu hören. Acker-Rittersporn und Sand-Mohn, früher typische Bewohner von Getreidefeldern, gelten als gefährdet, die Kornrade ist vom Aussterben bedroht. Gleiches gilt für viele Pflanzenarten der Wiesen und Weiden. Bunte Wiesen mit einem hohen Anteil von Wildkräutern sind heute kaum noch zu finden. Damit verbunden ist der starke Rückgang vieler Schmetterlingsarten und anderer Insekten“, so Anna Neuhof, Kreisvorstandsprecherin und Direktkandidatin für die Bundestagswahl.

Die biologische Vielfalt spielt in vielen klimarelevanten Prozessen eine wichtige Rolle, etwa durch die Bindung und Freisetzung von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen und für den Wasserkreislauf. Veränderungen der Biosphäre haben daher immer auch Folgen für das Klimasystem. Gleichzeitig hat der Klimawandel sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die Natur. Grüne Politik setzt sich für eine nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und die Erhaltung und Wiederherstellung von Landflächen, Böden und Gewässern ein. Die gemeinsame Exkursion zeigte, dass der Verein Ebertseifen Lebensräume e.V. gemeinsam mit dem Tierpark Niederfischbach e. V. erfolgreich regionale Naturschutzprojekte umsetzt.

MdL Hartenfels: „So viele seltene, gefährdete Arten auf wenigen Hektar zu beobachten ist schon etwas ganz Besonderes, denn viele können durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht sein, wenn ihr potenzielles Verbreitungsgebiet schrumpft oder ganz verloren geht. Hier zeigt sich, dass Vieles richtig gemacht wird.“

„Es gibt Möglichkeiten, landwirtschaftliche Flächen so zu bewirtschaften, dass sie Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten bieten. Schon geringe Änderungen in den Bewirtschaftungsverfahren können eine hohe Wirkung entfalten. Maßnahmen zur Förderung wildlebender Tier- und Pflanzenarten sind daher im Ökologischen Landbau besonders effektiv“, ergänzt Katrin Donath, Kreisvorstandssprecherin.

Es schloss sich der Besuch des neuen Naturschutzprojektes des Vereins Ebertseifen Lebensräume e.V. an, der Tüschebachsweiher und eine Führung durch den Tierpark Niederfischbach fanden statt. Hartenfels ist überzeugt: „Die Umweltbildung ist sehr wichtig für den Arten- und Naturschutz. Nur was man kennt, kann man schützen. Hier werden unsere heimischen Tierarten gezeigt und deren Verhalten erläutert. So versteht jeder schnell, solange unsere Wildtiere weitreichende Lebensräume haben, besteht keinerlei Bedrohung für uns Menschen.“

Das Fazit der Gruppe: „Wie es sich hier vor Ort zeigt, gibt es Möglichkeiten, landwirtschaftliche Flächen so zu nutzen, dass sie Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten sind. Viele Arten können durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht sein, weil unter anderem das potenzielle Verbreitungsgebiet schrumpft oder ganz verloren geht, oder weil eine Art neue Lebensräume nicht besiedeln kann. Indirekte Auswirkungen auf die biologische Vielfalt ergeben sich auch durch die Reaktionen des Menschen auf den Klimawandel. Einerseits reagiert man mit Klimaanpassungsmaßnahmen und andererseits mit Klimaschutzmaßnahmen. Die damit einhergehenden Veränderungen in der Landschaft können tiefgreifend sein und große Flächen betreffen. Wir freuen uns, dass die Konzeption und die Ideen in der Region Niederfischbach auf zahlreiche Unterstützer treffen“, heißt es am Ende der Pressemitteilung.

Mit freundlicher Genehmigung des AK-Kurier.
Originalartikel:
www.ak-kurier.de/akkurier/www/artikel/59382-natur–und-artenschutzprojekte-besucht

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