Ortsumgehung Weyerbusch – ein „wahnsinniges Projekt“ für 1,5 Minuten

Auf Einladung der Ortsgemeinde machten sich der Grüne Direktkandidat Kevin Lenz für den Wahlkreis 197 gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten und Spitzenkandidatin Tabea Rößner vor Ort ein Bild von der geplanten Ortsumgehung.

Auf Einladung der Ortsgemeinde besuchten Tabea Rößner und Kevin Lenz am vergangenen Samstag die Ortsgemeinde Weyerbusch. In einem interessanten Austausch mit Vertreter*innen der Ortsgemeinde sowie der von Ralph Hassel organisierten Arbeitsgruppe wurde die Thematik der Ortsumgehung ausführlich diskutiert. Dabei begrüßte Kevin Lenz die Gründung der Arbeitsgruppe und ihre Zusammensetzung ausdrücklich. „Die Ortsgemeinde hat sich dazu entschieden, die Thematik der Ortsumgehung nicht nur im Rat zu besprechen, sondern in einer zusätzlichen Arbeitsgruppe verschiedene Perspektiven und Meinungen zu bündeln und sachlich zu der Thematik zu arbeiten. Dabei ist es nicht nur gelungen, die verschiedenen Generationen, sondern Menschen mit ganz unterschiedlichen Rollen einzubinden. Das und die geplante Umfrage vor Ort, ist Bürgerbeteiligung und gelebte Demokratie vor Ort, sowie es sein muss,“ so der Grüne Direktkandidat.

Die Vertreter*innen der Arbeitsgruppe und der Ortsgemeinde machten deutlich, dass das ursprüngliche Konzept „Anschluss Zukunft“, in das auch die Ortsumgehung Weyerbusch reinfällt, so nicht mehr umgesetzt wird. Denn die betroffenen Gemeinden in NRW, wie Uckerath, machen dabei nicht mehr mit. „Das Nadelöhr ist Uckerath, dort steht der Verkehr. Hier in Weyerbusch fließt er“, so der Ortsbürgermeister Dietmar Winhold. „Das gigantische Straßenbauprojekt bringt somit je nach Variante nur eine Zeitersparnis von 1,5 Minuten und nimmt gravierende Eingriffe in die Landschaft in Kauf. Bei der nicht nur FFH Gebiete tangiert werden, sondern auch Kaltluftabströme unterbrochen und Quellgebiete nicht berücksichtigt werden“, ergänzte der erste Beigeordnete Ralph Hassel.

Der Ortsgemeinde darf nicht die Lebensader abgeschnitten werden, das machte die Arbeitsgruppe deutlich und führte Beispiele der Region an, wo genau das passiert ist. In dem Gespräch wurde der Blick auch auf Alternativen gelegt, die vor allem in der Verkehrsberuhigung und weiteren Überquerungshilfen gesehen werden.

Im Anschluss an den informativen Austausch wurde die Südvariante genauer betrachtet und der mögliche Streckenverlauf durch die bisherige Kulturlandschaft vor Ort angeschaut. Die beiden Grünen sind sich einig und lehnen dieses Wahnsinns Projekt einer Ortsumgehung ab. Der Fokus sollte lieber auch die Alternativen gelegt werden als auf ein gigantisches Straßenbauprojekt, welches wertvolle Landschaften zerstört und dessen Nutzen mittlerweile mehr als fraglich ist. Tabea Rößner formuliert abschließend: „Jeder Euro, der jetzt in zweifelhafte Straßenneubauprojekte fließt und für weitere Versiegelung sorgt, kann nicht mehr in nachhaltige Mobilität und Klimamaßnahmen investiert werden. Die jüngsten Ereignisse und veröffentlichten Studien haben aber sehr deutlich gezeigt, dass es allerhöchste Zeit zum Umsteuern ist. Wir müssen endlich konsequent handeln in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung. Nur so erhalten wir die Lebensgrundlagen und sorgen für eine lebenswerte Zukunft.“

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