Jutta Blatzheim-Roegler, grüne Landtagsabgeordnete, zu Besuch in Weyerbusch
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Straßeninfrastruktur der Grünen im Landtag Rheinland-Pfalz konnte sich vor Ort zwischen Weyerbusch und Werkhausen selbst ein Bild von den immensen Eingriffen in die Fläche machen, sollte eine Ortsumgehung der B 8 tatsächlich realisiert werden.
Der Kreisverband der Grünen Altenkirchen hatte die Politikerin eingeladen, um zusammen mit der „BI gegen Ortsumgehungen B8″, dem VG-Bürgermeister Fred Jüngerich und den Ortsbürgermeistern Herrn Winhold und Herrn Orfgen sowie Vertretern der Leistungsgemeinschaft Raiffeisenland über die Straßenbaumaßnahme zu diskutieren.
Inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen konnte sich die Gruppe unter Führung der BI selbst ein Bild von den geplanten Trassenführungen machen. Ca. 150 Hektar, Land, also ungefähr 170 Fußballfelder, wie Fred Jüngerich ausführte, würden dem Bau der Ortsumgehungen insgesamt zum Opfer fallen. Die Vertreter der Bürgerinitiative verdeutlichten die Auswirkungen für die Ökologie und die Landwirtschaft. Nicht nur für die Grundwassersituation würden die Auswirkungen erheblich sein.
Die Abgeordnete Blatzheim-Roegler dazu: „Es ist absurd, dass man in der heutigen Zeit an solchen Straßenbauprojekten festhält. Die Eingriffe in die Landschaft mit der damit verbundenen Versiegelung, die Folgen für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung stehen im Widerspruch zu den Herausforderungen der Klimakrise und der Sicherung landwirtschaftlicher Flächen, die die Grundlagen unserer Ernährung sind“. Die Abgeordnete führte aus, dass der Ausbau der B 8 im Bundesverkehrswegeplan stehe und das Land Rheinland-Pfalz in Auftragsverwaltung für den Bund planen müsse. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition auf Bundesebene sei jedoch vereinbart, dass ein neuer Infrastrukturkonsens mit einer laufenden Bedarfsplanüberprüfung und einem Dialogprozess mit Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden erfolgen solle, mit dem Ziel einer Verständigung bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplan. „Ich stehe im engen Kontakt zur grünen Bundestagsfraktion und werde die dringende Überprüfung der Pläne zur Ortsumgehung Weyerbusch dort einbringen.“
Die Gruppe sprach auch über die Situation der Anwohner an den bestehenden B8 Ortsdurchführungen. Unabhängig von den weiteren Planungen waren sich alle einig, dass hier Verbesserungen wie Flüsterasphalt, Regulierungen des Verkehrsflusses und andere Schallschutzmaßnahmen realisiert werden müssen.
Beim abschließenden Gespräch im Bürgertreff Werkhausen macht Anna Neuhof für den grünen Kreisverband deutlich: „Der Ausbau der B 8 beruht auf alten Planungen und ist nicht mehr zeitgerecht – die Zerstörungen und Versiegelung wertvoller Flächen für die Natur, die Landwirtschaft, aber auch als Versickerungsflächen bei Starkregenereignissen stehen in keinem Verhältnis zu dem äußerst begrenzten Nutzen und den immensen finanziellen Kosten. Eine moderne Verkehrswende mit neuen Technologien braucht keine antiquierte und überflüssige Ortsumgehung. Wir unterstützen die BI und die Kommunen bei der Formulierung alternativer Konzepte und kreativer Lösungen“.
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