Tabea Rößner MdB (Bündnis 90/Grüne) zu Gast in Werkhausen

Werkhausen. Auf Einladung der Landwirte Ines und Mario Orfgen besuchte die
Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner deren Hof in Werkhausen. Mit eingeladen hatte der grüne
Kreisverband der Bündnis 90/ Grünen Altenkirchen. Der Einladung auf den Hof waren Landwirte aus
der Region und andere Interessierte gefolgt. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft war für die
Vorsitzenden des Ausschusses für Digitales im Bundestag ein wichtiges Gesprächsthema. Bei
schönem Herbstwetter, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen wurde auch über die Netzabdeckung
mit 5G in Werkhausen und die geplanten Ortsumgehungen der B8 gesprochen. Durch eine mögliche
Nordumgehung um Weyerbusch ist auch der Hof der Familie Orfgen in seiner Existenz bedroht.

Der Landwirt und Elektroingenieur Mario Orfgen führte die Besuchergruppe zunächst in den Stall und
zeigte dort die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung in der Landwirtschaft auf. Da jedes Tier
mit einem Transponder ausgestattet ist, werden ständig Daten über das Befinden und Verhalten via
WLAN übermittelt. Wenn es einem Tier nicht gut geht, wird dies sofort bemerkt, und geeignete
Maßnahmen können eigeleitet werden. Der Transponder ermöglicht auch den eigenständigen
Besuch des Melkroboters. Die Kühe werden nicht mehr zu vorbestimmten Zeiten gemolken, sondern
sie können die Zeit nach den eigenen Bedürfnissen steuern. Herr Orfgen machte anschaulich klar, wie
die Digitalisierung im Stall immer mehr Tierwohl ermöglicht.

Da der Hof der Familie Orfgen sowie der gesamte Ortskern von Werkhausen in einem Funkloch
liegen, führte das Thema Digitalisierung in der Landwirtschaft unweigerlich weiter zu einem
Austausch über Mobilfunklöcher und einen gewünschten 5G-Funksendemast in Werkhausen. Jens
Drogi berichtete von den Bemühungen der Ortsgemeinde um eine bessere Netzabdeckung. Der
eingeschlagene Weg über die erfolgreiche Bewerbung bei der Aktion der Deutschen Telekom „Wir
jagen Funklöcher“ blieb trotz zahlreicher Gespräche mit dem Netzbetreiber letztendlich erfolglos.
Frau Rößner bat Herrn Drogi, die ganze Historie der Bemühung schriftlich darzulegen. Frau Rößner
sicherte Herrn Drogi ihre Unterstützung in der Angelegenheit zu „Es geht einfach nicht an, wie die
Themen Digitalisierung und Netzabdeckung vernachlässigt werden, so die Abgeordnete.

Anschließend sprachen Rüßner und die Vertreter von Bündnis 90/ Die Grünen mit Mitgliedern der
Bürgerinitiative gegen B8 Ortsumgehungen. Anna Neuhof (Sprecherin des Kreisverbands Grüne)
und Ulli Gondorf (Sprecher Ortsverband Grüne Altenkirchen/ Flammersfeld) unterstützten die
Ausführungen der Bürgerinitiative aus kommunalpolitischer Sicht. Frau Rößner sprach von einem
nicht akzeptablen Schaden für Ökologie und Landwirtschaft, sollten die Pläne aus dem
Bundesverkehrswegeplan umgesetzt werden. Sie versprach das Thema innerhalb der
Regierungskoalition anzusprechen und der Bürgerinitiative im Bundesverkehrsministerium Gehör zu
verschaffen. Das im Koalitionsvertrag der Regierung vereinbarte Ziel, mehr Geld in die Schiene als in
die Straße zu investieren, soll nach Ansicht der Anwesenden auch im Westerwald umgesetzt werden.
Konkret ist es viel sinnvoller, die Weltkriegsschäden an der Bahntrasse durch das Siegtal zu
beseitigen und dort eine durchgängige Zweigleisigkeit herzustellen, als durch Ortsumgehungen noch
mehr Verkehr auf die Straße zu locken.

Abschließend führte Tabea Rößner ein Gespräch mit Anton , dem zehnjährigen Sohn der Orfgens
für den Politikunterricht“.

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