Mitglieder des grünen Ortsverbandes Betzdorf-Gebhardshain und Kirchen haben die Polizei- und Kriminalinspektion Betzdorf besucht. „Wir möchten erfahren, wie die Polizei arbeitet, welche Möglichkeiten vor Ort gegeben sind und welche Schwerpunkte oder Besonderheiten es in unserer Region gibt“, so die beiden Vorsitzenden Anna Neuhof und Thomas Boehmsdorff.
Die beiden Leiter der Polizei- und Kriminalinspektion, Herr Franke und Herr Schneider, sowie deren Vertretungen erklärten bei einer Führung, dass der Einzugsbereich der Polizeiinspektion die Verbandsgemeinden im Oberkreis sind, eine enorm große Fläche mit langen Wegen und sehr unterschiedlichen Einsatzgründen, dazu kommt nach 22.00 Uhr noch der Einsatzbereich der Polizeiwache in Wissen. Die Kriminalinspektion ist sogar für den gesamten Kreis Altenkirchen zuständig. „Gute Ortskenntnisse und viel Menschenkenntnis, aber auch Flexibilität und das schnelle Einschätzen der Situationen stellt hohe Anforderungen an die Einsatzkräfte“, so die Beamten. Bei Einsätzen stehe das Verhalten der Einsatzkräfte sehr oft unter Beobachtung und Bewertung. Der Ton sei rauer geworden, aber insgesamt gebe es ein gutes Verhältnis zur Bevölkerung. Als besonders belastend, besonders für junge Einsatzkräfte, sei das Filmen mit Handys und entsprechende Posts in den sozialen Netzwerken. „Tathinweise helfen, Gaffer missachten die Persönlichkeitsrechte der Opfer und der Beamt*innen“, so Herr Franke.
Eine gute technische und digitale Ausstattung und die Vernetzung mit übergeordneten Behörden sind für die Reaktion auf Notrufe, die Einsatzplanung und die folgende Bearbeitung unerlässlich. Beispielhaft konnten die Besucher*innen dies in der
Einsatzzentrale und der Kriminalinspektion besichtigen.
Zu der Personalsituation berichtet Herr Schneider, dass auch die Polizei mit dem allgemeinen Fachkräftemangel zu kämpfen hat. So ist in den vergangenen Jahren die Anzahl geeigneter Bewerber*innen zurückgegangen und die Polizei versucht, diesem Trend mit intensiver und moderner Nachwuchswerbung entgegenzuwirken.
Von den Grünen besonders thematisiert wurden die Probleme bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen, der Kinder- und Jugendschutz und der Umgang mit auffälligen Jugendlichen. „Es gibt keine einfachen Antworten. Gerade wenn Kinder betroffen sind oder im privaten Bereich von Beziehungen Einsätze stattfinden ist sowohl der Opferschutz als auch Täter- und Spurensicherung wichtig. Da arbeiten die Inspektionen zusammen“, betont Herr Franke. „Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und anderen Hilfeeinrichtungen in der Region ist gut“.
Die Grünen berichten, dass objektive Sicherheit und subjektiv empfundene Sicherheit oftmals sehr unterschiedlich wahrgenommen werden würden. Gerade Frauen und ältere Menschen würden dies äußern. „Polizeipräsenz im öffentlichen Raum, besonders Streifendienste und Ansprechbarkeit der Polizeibeamten, werden positiv empfunden.
„Dem Wunsch der Polizei ein vertrauensvolles Miteinander zu pflegen, gerade auch mit den kommunalpolitisch Tätigen in den Räten, kommen wir gerne nach“, so die Grünen.
Foto:
Vertreter der Polizei von links nach rechts:
- Erster Kriminalhauptkommissar Reinhard Baumgarten (stellvertretender Leiter der KI)
- Polizeihauptkommissar Mario Sedello(stellvertretender Leiter der PI)
- Polizeirat Marcel Schneider(Leiter der KI)
- Erster Polizeihauptkommissar Marcus Franke(Leiter der PI)
Sowie:
- Burkhard Neuser
- Thomas Boehmsdorff
- Anna Neuhof
- Rudolf Beyer
- Gaby Tsygie
- Christel Mies
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