Als unverantwortlichen und respektlosen Umgang mit der Bevölkerung, besonders aber auch mit dem Mitarbeitenden, beurteilt die grüne Fraktion das aktuelle Vorgehen der DRK Trägergesellschaft.
„Die aktuellen Entscheidungen der DRK-Trägergesellschaft Südwest mit der Schließung des Krankenhauses in Altenkirchen und dessen Umwandlung zu einem MVZ sowie der Schließung der Neurologie im Kirchener Krankenhaus sind völlig zu Recht als Super-Gau zu bezeichnen.“, so die Fraktionsvorsitzende Anna Neuhof.
Völlig unverständlich ist es der Grünen Fraktion, warum das DRK dem eigenen Sanierungskonzept weder Zeit noch Chance gibt, Wirksamkeit zu entfalten und warum auf die Vorschläge des Ministeriums nicht eingegangen wurde.
„Das erneute Vorgehen des DRK hat nichts mit einer offenen und transparenten Kommunikation zu tun. Die Reduzierung auf ein MVZ verstärkt die ohnehin schon angespannte Situation der Rettungsdienste und der Wegfall der 24-Stunden-Anlaufstelle bringt Menschen in konkrete Gefahr. Vermutliche Managementfehler werden auf dem Rücken der Hilfebedürftigen ausgetragen“, so Kevin Lenz.
Für die Grüne Fraktion ist damit das Vertrauen in die Trägergesellschaft nicht nur nachhaltig beschädigt, sondern durch das neuer Vorgehen vollends verspielt.
So muss grundsätzlich in Frage gestellt werden, ob das DRK überhaupt in der Lage ist, die Krankenhausversorgung in unserer Region noch zu gewährleisten und ob diese nicht bei einem neuen Träger besser aufgehoben wäre. „Dies endgültig zu klären und auch andere Träger mit einzubeziehen fordern wir sowohl vom Landkreis als auch dem Gesundheitsministerium“, so Neuhof weiter.
„Wirtschaftliche Interessen mit mehr als fragwürdigen Entscheidungen werden hier offenbar höher bewertet als die Sicherstellung der medizinischen Versorgung und damit der Gesundheit der Menschen. Wir erwarten hier, das auch seitens des Ministeriums und des Gesundheitsministers Hoch alle möglichen Wege ausgeschöpft werden, um eine nachhaltige Verbesserung in unserer Region zu schaffen“, so Maria Weller.
Von der Landesregierung und vom Gesundheitsminister Clemens Hoch erwarten die Grünen nun schnellstmöglich belastbare Aussagen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im gesamten Kreis. Folgende Fragen müssen in diesem Zusammenhang auch beantwortet werden:
- Warum ist das Pilotprojekt mit einem Level 1- Krankenhauses in Altenkirchen nicht realisiert worden bzw. kann dies auch jetzt bei den geänderten Bedingungen noch gestartet werden?
- Wie sieht ein zukünftiges Konzept für die Notfallversorgung im Landkreis Altenkirchen aus. Nach neuen Veröffentlichungen des SWR ist diese schon jetzt zum großen Teil unzureichend.
- Zieht das Land einen Trägerwechsel oder Kooperationen in Betracht und werden hierzu aktiv Anstrengungen unternommen?
- Ist ein Westerwaldklinikum überhaupt noch mit der Trägergesellschaft realisierbar?
- Wie kann in der Übergangszeit eine gute medizinische Versorgung gewährleistet werden?
- Warum wurde das neue Angebot am Standort in Altenkirchen nicht beworben?
- Was passiert mit den Mitarbeitenden und mit Patienten, die bereits OP-Termine hatten?
- Ist die Kinder-und Jugendpsychiatrie ohne eine angeschlossene medizinische Abteilung im Krankenhaus noch zukunftsfähig?
Wir erwarten sehr zeitnahe Antworten.
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