Die aktuelle Situation des Waldes in unserer Region sowie der neue Waldzustandsbericht Rheinland-Pfalz veranlassten eine kleine Delegation der Grünen aus dem Kreis Altenkirchen das hiesige Forstamt und dessen Leiter, Herrn Weber zu besuchen. Natürlich unter strikter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen.
Zu einem, die Coronaregeln strikt befolgten, Gespräch hat sich eine kleine Delegation der Grünen aus dem Kreis Altenkirchen mit dem Leiter des Forstamtes, Herrn Weber getroffen.
Der Waldzustandsbericht Rheinland-Pfalz als Grundlage, beschreibt die massiven Schäden der Wälder. Der Anteil der Bäume ohne sichtbare Schäden liegt bei 16 Prozent. Die Dürreperioden der letzten Jahre als Folge des Klimawandels und weiterhin hohe Schadstoffeinträge schädigen fast alle Baumarten. „Der Borkenkäferbefall ist der sichtbarste Schaden“, so Anna Neuhof, „massive Schäden sind nicht nur an den Fichten, sondern zum Beispiel auch an der Buche sichtbar und es stellt sich vorrangig die Frage, wie der Wald im Allgemeinen klimafest umgebaut werden kann. Die Lage ist sehr dramatisch, es muss jetzt vorrangig um den Erhalt des Waldes gehen“. Außerdem, so Neuhof weiter, müsse gut überlegt werden, in welchem Verhältnis Aufforstung und Naturverjüngung auf den jetzt kahlen Flächen angewendet werden sollte. Gerade an den Steilhängen zur Sieg besteht bei Starkregen die Gefahr, dass das verbliebene Erdreich abrutscht.
„Wir Grüne im Kreis Altenkirchen unterstützen schon lange eine nachhaltige Forstwirtschaft mit alters- und artenreichen Mischwäldern“, so Kevin Lenz. „Ziel muss es sein, die Widerstandsfähigkeit des Waldes zu erhöhen, den Boden vor Austrocknung zu bewahren und die Biodiversität zu erhalten und zu steigern“. Darin waren sich alle Beteiligten einig. Allerdings ist der Weg dahin nicht einfach.
„Nicht jede Baumart aus wärmeren klimatischen Zonen ist geeignet, um diese hier anzupflanzen“, so der Leiter des Forstamtes, Herr Weber. In einem interessanten Gespräch erläuterte Weber anschaulich, dass durch Naturverjüngung auch heimische Baumarten sich an den Klimawandel anpassen können. Unterstützende Aufforstungen würden die notwendige Artenvielfalt ermöglichen.
„Wir müssen auch die wirtschaftliche Seite betrachten, denn die Holzwirtschaft ist einer der größten Wirtschaftssektoren in RLP“ so Ulli Gondorf, der als grüner Direktkandidat für den Wahlkreis 1 am Gespräch teilnahm. „Sicher ist, dass in den nächsten Jahrzehnten durch Holzernte nur ein sehr verminderter Ertrag erzielt werden kann“. Er schlage vor, geeignete Flächen zur Windenergieerzeugung zu nutzen, „Wald-Wind-Pakt 2050″ zur regionalen Erzeugung und Vermarktung.
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