Grüner Kreisverband Altenkirchen solidarisch mit Cinexx Hachenburg und der Aufführung von „Schindlers Liste“
Der 27. Januar wurde 2005 von den Vereinten Nationen als internationaler Holocaust-Gedenktag eingeführt. Anlass war der 60igste Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. Zuvor wurde der 27. Januar deutschlandweit am 3. Januar 1996 als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ proklamiert. Dazu der damalige Bundespräsident Roman Herzog: „Die Erinnerung darf nicht enden. Sie muss künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken der Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken“.
Der Kreisverband der Grünen Altenkirchen erklärt dazu: „Der Nationalismus und der Holocaust gehört auch zur Geschichte unseres Kreises. Es ist unerträglich, das populistisches und nationalistisches Gedankengut wieder hoffähig geworden ist und laut geäußert wird. Wir widersetzen uns ausdrücklich allen Bestrebungen und jeglicher Form der Diffamierung aller Opfer des Nationalsozialismus und setzen uns für eine aktive Erinnerungskultur ein.“
Im Kreis Altenkirchen sind zahlreiche Opfer des Nationalsozialismus zu beklagen. Beispielhaft sei genannt: 1935 stand am Bahnhof Betzdorf ein Schild „Juden sind in Betzdorf unerwünscht“. Am 8. November 1939 wurde die Synagoge in Hamm zerstört. Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen die Auswanderung oder Flucht nicht möglich war, wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet, so auch in Betzdorf, in Hamm und Wissen.
Der „Ruth-Tobias-Weg“, auf Antrag der Grünen im Stadtrat Betzdorf so genannt, erinnert daran.
„Aus diesem Grund“, so die Vorsitzenden Anna Neuhof und Kevin Lenz,“ begrüßen und unterstützen wir auch das Cinexx in Hachenburg, welches mit dem Film „Schindlers Liste“ am 27.1.2019 seinen Beitrag leistet und Raum für Diskussion schafft. Die Diffamierungen und Drohungen im Vorfeld der Veranstaltung verurteilen wir aufs Schärfste“.
Wir brauchen heute mehr Erinnerungskultur als weniger, gerade weil populistische und nationalistische Parteien in Deutschland und Europa den Nationalsozialismus relativieren.
Erinnern und Gedenken heißt für uns Zukunft gestalten für ein tolerantes und friedliches Miteinander in einem Europa, dass eben nicht in nationalstaatliche Strukturen zurückfällt, so die Grünen. Es gilt, Demokratie und Rechtstaatlichkeit zu erhalten und zu stärken, es gibt nichts Besseres.
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