Der Grüne Kreisverband Altenkirchen hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Kreisvorstand gewählt. Als Gast und Leiter der Wahlversammlung wurde der grüne Landesvorsitzende Paul Bunjes begrüßt. Anna Neuhof und Kevin Lenz, seit 6 bzw. 4 Jahren in der Verantwortung, sind als Kreisvorsitzende nicht mehr zur Wahl angetreten.
Beide betonten in ihren Reden, dass die vergangene Amtsperiode anspruchsvoll gewesen sei. „Nicht nur die Coronapandemie, auch der Ukraine-Krieg und die Auseinandersetzungen um den Abbau der Braunkohle haben zu teils kontroversen Diskussionen geführt, „ so Anna Neuhof, „wir verstehen uns als Partei der Zukunft und werden uns den Herausforderungen problemorientiert stellen. Im kommenden Kommunalwahlkampf werden wir für uns werben, um auch weiterhin als drittstärkste Kraft im Kreis kommunalpolitisch zu arbeiten“.
Kevin Lenz wies auf die Premiere eines digitalgeführten Landtagswahlkampf hin „die digitalen Möglichkeiten waren hilfreich, es haben sich aber durchaus Mängel gezeigt“. „Außerdem“, so Lenz weiter, sehen wir einen erheblichen Rückstand bei der Digitalisierung der Verwaltung, insbesondere auch in den Schulen. Es dauert, genau wie beim Klimaschutz, alles viel zu lange“. Beide betonten, dass es auch im Kreis Altenkirchen
wichtig sei gegen Rechts und Populismus aufzutreten „wir stehen dazu und auch bei uns muss für Demokratie und Zusammenhalt eingetreten werden“.
Im Folgenden stellten sich die beiden Kandidierenden für die Doppelspitze der Kreisgrünen, Claudia Leibrock und Thomas Boehmsdorff, vor.
Claudia Leibrock ist vor gut 20 Jahren aus beruflichen Gründen in den Westerwald gekommen. Sie ist Agrarbiologin, hat im Enzkreis, Baden-Württmberg, Biotopvernetzung organisiert und 16 Jahre ländliche Bildungsarbeit bei der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkichen gestaltet. Seit 7 Jahren ist sie in Nordrhein-Westfalen als Innovationsdienstleisterin für die Landwirtschaft tätig. „Mir liegt eine produktive, nachhaltige und regional organisierte Landwirtschaft am Herzen. Regionale Lebensmittelproduktion braucht ausreichend Fläche, daher müssen wir mit viel Augenmaß die unterschiedlichen Ansprüche an die Fläche für Infrastruktur, Wohnen, Energieerzeugung, Lebensmittelproduktion und vieles mehr im Blick haben.“
„Der Klimaschutz ist zwar durch den schrecklichen Ukraine-Krieg etwas aus dem Fokus geraten, ist aber das wichtigste politische Aufgabenfeld auch in den Kommunen und Kreisen, um die Klimakatastrophe zu verhindern,“ betonte Thomas Boehmsdorff in seiner Bewerbungsrede. Da gäbe es in puncto Verkehrswende noch viel zu tun, weiter sei der viel zu langsame Ausbau und die Nutzung der erneuerbaren Energien dringend voranzubringen. „Wir müssen endlich vom Reden ins Machen kommen, sonst werden wir das 1,5 Grad Ziel nicht erreichen!“ Dabei werde der grüne Kreisverband die Vertreterinnen und Vertreter in Räten und kommunalen Gremien mit Ideen und Aktionen unterstützen. „Bei den Kommunalwahlen in 2024 gilt es den Aufwärtstrend fortzusetzen“, führt er weiter aus.
Claudia Leibrock und Thomas Boehmsdorff wurden als neue Vorsitzende einstimmig gewählt. Dr. Rudolf Beyer verwaltet als Kreisschatzmeister weiterhin die Kasse und alle Mitglieddaten des Kreisverbandes.
Als Beisitzer*innen wurden mit Christel Mies, Gaby Tsygie, Maria Weller, Anna Schweitzer, Sebastian Pattberg, Gerd Dittmann und Jürgen Schweitzer Vertreter*innen aus allen Ortsverbänden in den Vorstand gewählt.
„Rheinland-Pfalz ist sehr ländlich geprägt, daher ist die Unterstützung der Grünen in den großen Flächenkreisen dem Landesvorstand ein Anliegen,“ begann der Landesvorsitzende Paul Bunjes seine Ausführungen zur Landespolitik. Am Ende erhielt er noch grüne Wünsche nach mehr Unterstützung bei Radwegekonzeptionen und gegen den Ausbau der Ortsumgehungen an der B 8 und der B 414 mit auf den Weg nach Mainz.
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